Sauna im Keller einrichten: 4 hilfreiche Tipps
Der Trend, zu Hause eine eigene Sauna zu haben, wird sowohl von den Schreinern als auch vom Deutschen Sauna-Bund bestätigt. Immer mehr Menschen erfüllen sich einen lang gehegten Traum und setzen den Einbau einer Sauna im Kellerraum in die Tat um. Eine Sauna im Keller ist deshalb so beliebt, weil es in den Kellerräumen häufig ungenutzten Platz gibt. Moderne Heizsysteme werden immer kompakter und leistungsfähiger, so dass große Lagerräume für Brennstoffe wegfallen. Damit keine Räume im Keller leer stehen, macht es Sinn, diese Kellerräume für eine Heimsauna zu nutzen. Zudem haben Kellerräume noch einen weiteren Vorteil. Da sie unterirdisch gebaut sind, besitzen sie eine gute Isolierung. Eine Sauna im Keller verursacht deutlich weniger Heizkosten als eine unter dem Dach. Auch aus Platzgründen ist eine Sauna im Keller eine gute Idee. In den meisten Häusern ist beispielsweise im Bad zu wenig Raum für eine Sauna.
Welche Vorbereitungen sind erforderlich?
Zunächst einmal die guten Nachrichten: Im Prinzip eignet sich jeder Raum, um darin eine Sauna einzurichten, vom Keller bis zu Zimmern mit schrägen Wänden. Das Onlineangebot ist groß und Sie finden maßgeschneiderte Saunen auch für ungewöhnliche Ansprüche. Bei jedem Typ Sauna haben Sie mit 2 Problemen zu kämpfen:
- Feuchtigkeit
- Schimmel
Der Betrieb einer Heimsauna führt zu erhöhter Luftfeuchtigkeit und Temperatur. An schlecht gedämmten Wänden kondensiert die Feuchtigkeit, weil die Oberfläche kälter als die Umgebung ist. Das Kondenswasser begünstigt wiederum die Schimmelbildung. Im Extremfall kann das bis zur Gefährdung der Bausubstanz gehen. Damit Sie Ihre Heimsauna ohne Bedenken im Kellerraum betreiben können, sind 2 Maßnahmen zwingend erforderlich:
- Wärmedämmung
- Belüftung
Beides sollte von einem Fachmann ausgeführt werden. Die Wärmedämmung muss lückenlos sein und auch Fußboden und Decke einschließen. Es genügt nicht, nur den Raum zu dämmen, in dem die Heimsauna steht. Der gesamte Kellerraum muss gedämmt werden. Ein professionell entworfenes und installiertes Belüftungssystem muss die feuchte Luft ins Freie leiten und für genügend Zufuhr von Frischluft sorgen.
Ein wichtiger Punkt, den Sie vor dem Einbau beachten müssen, ist der Stromanschluss. Für einen leistungsfähigen Saunaofen benötigen Sie einen Starkstromanschluss. Die Installation muss durch einen Elektriker vorgenommen werden.
Der Fußboden der geplanten Heimsauna verdient ebenfalls Aufmerksamkeit. Er muss fest und eben sein und sollte sich mit Wasser reinigen lassen. Ideal ist ein Fußboden aus Beton oder Fliesen. Selbst Holz ist geeignet, vorausgesetzt es ist wasserfest versiegelt.
Tipp: Bei der Verlegung oder Vorbereitung des Fußbodens die Wärmedämmung nicht vergessen!
4 praktische Tipps für die Sauna im Keller
1. Benötigen Sie eine Baugenehmigung?
Da der Keller zu den Innenräumen gehört, ist eine Baugenehmigung nicht erforderlich. Die ist nur bei einer Außensauna ab einer bestimmten Größe notwendig. Bei der Installation müssen Sie allerdings die Vorschriften für die Installation elektrischer Anlagen und den Brandschutz beachten.
2. Welcher Stromanschluss ist erforderlich?
Wollen Sie im Keller eine leistungsfähige Sauna installieren, kommen Sie nicht darum herum, einen Starkstromanschluss zu installieren. Aus Sicherheitsgründen muss der Einbau von einem Fachmann ausgeführt werden. Alternativ können Sie auch eine Infraotsauna bestellen. Deren Heizkörper benötigen nicht so viel Leistung. Zumindest die kleineren Modelle können mit Netzstrom betrieben werden.
3. Wie sieht es mit Wärmedämmung und Belüftung aus?
Die Ausführung dieser Arbeiten und den Einbau überlassen Sie am besten einem Fachmann, da selbst scheinbar geringfügige Fehler Schäden an der Bausubstanz verursachen können. Der gesamte Kellerraum muss beispielsweise mit einer lückenlosen Dampfsperre umgeben werden. Es genügt nicht, nur den Raum zu dämmen, in dem sich die Sauna befindet. Der gesamte Keller muss gedämmt werden, um das Kondensieren von Wasser an den Wänden zu verhindern. Schlecht oder nicht isolierte Stellen an den Wänden führen zur Bildung von Wärmebrücken, den Ausgangspunkt für Kondenswasser und Schimmel.
4. Die Sauna selbst bauen oder fertig kaufen?
Wie Sie aus den weiter oben angeführten Punkten erfahren konnten, ist der Bau von Saunen gar nicht so einfach. Selbst erfahrene Heimwerker dürfen die Elektroinstallation nicht selbst vornehmen, sondern sind gesetzlich verpflichtet, damit einen Fachmann zu beauftragen. Die korrekte Wärmedämmung und der Einbau eines Belüftungssystems in den Kellerraum überfordern zudem die meisten Heimwerker.
Erfahrungsgemäß ist es am besten, die vorbereitenden Aufgaben den Fachleuten zu überlassen und sich Ihre Heimsauna zu bestellen. Alle Teile sind aufeinander abgestimmt und passen perfekt. Vorausgesetzt die Vorarbeiten stimmen, ist der Einbau ein Kinderspiel. Sie müssen sich weder Gedanken darüber machen, welches Holz passt oder welcher der beste Saunaofen ist. Sie erhalten Ihr Saunakomplettset.
Wie viel Platz benötigt die Heimsauna?
Im Durchschnitt benötigt die Kabine einer Sauna im Keller eine Grundfläche von 2 x 2 m. Zwischen der Decke und Kellerwand der Kabine müssen ein paar Zentimeter Platz bleiben, damit die Luft zirkulieren kann.
So bequem eine große Saunakabine auch sein mag, ist es notwendig, Raum für die Technik zu lassen. Außerdem müssen Sie berücksichtigen, dass Sie auch Raum zum Umziehen brauchen. Eine sinnvolle Ergänzung einer Sauna im Kellerraum stellt eine Dusche dar, die Sie gleich daneben installieren sollten.
Welches Holz eignet sich für die Sauna im Keller?
Im Prinzip ist Holz als Werkstoff für Saunen sehr gut geeignet, weil es gute wärmedämmende Eigenschaften besitzt, ein einheimischer, nachwachsender Rohstoff ist und optisch ansprechend aussieht. An Holz für Saunen werden besondere Anforderungen gestellt. Holz sollte weder Astlöcher besitzen noch darf es splittern. Es sollte widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und Schimmel sein. In der Praxis haben sich folgende Arten von Holz besonders bewährt:
- Abachi
- Tanne
- Espe
- Nordische Fichte
- Hemlocktanne
- Rotzeder
Thermoholz wird ebenfalls oft zum Saunabau verwendet. Das ist normales Holz, das durch eine spezielle Behandlung unter Hitze und Druck widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und Schimmel gemacht wurde.
Holz für die Inneneinrichtung der Sauna sollte besonders fein strukturiert, optisch ansprechend und splitterfrei sein.
Der Saunaofen
Bei einer Sauna im Keller kommt aus praktischen Gründen in fast allen Fällen nur ein elektrischer Saunaofen infrage. Achten Sie beim Kauf darauf, einen Saunaofen zu wählen, der zur Größe der Kabine passt. Ein zu schwacher Saunaofen braucht lange, um die Kabine auf die optimale Temperatur zu bringen (wenn überhaupt). Das treibt die Betriebskosten in die Höhe. Ein zu starker Saunaofen schaltet sich ständig ein und aus. Das verkürzt seine Lebensdauer. Außerdem befinden sich Sensoren zur Saunasteuerung in den Wänden und an der Decke. Sie schalten den Saunaofen aus, sobald die gewünschte Temperatur erreicht ist. Saunaöfen werden in verschiedenen Ausführungen angeboten:
- Standofen
- Wandofen
- Unterbankofen
Tipp: Am besten sind Sie mit einem Kombiofen bzw. Bio Ofen beraten.
Das ist ein Saunaofen mit integrierten Wassertank. Sie können ihn sowohl für eine finnische Sauna mit großer Hitze und niedriger Luftfeuchtigkeit als auch für eine Bio Sauna mit niedrigerer Temperatur und hoher Luftfeuchtigkeit benutzen.
Die Steuerung
Die Saunasteuerung regelt die Temperatur in der Sauna. Sie ist zudem in der Regel mit Sicherheitseinrichtungen versehen, die den Ofen bei Überschreitung einer bestimmten Höchsttemperatur und/oder nach einer maximalen Dauer abschaltet.
Bei der Suche nach der richtigen Steuerung für Ihre Heimsauna im Keller können Sie aus 2 Optionen wählen:
- integrierte Steuerung im Saunaofen
- externes Steuergerät
Die interne Steuerung ist die günstigere Variante. Sie ist in den Saunaofen integriert, Ihr Nachteil besteht darin, dass sie weniger genau als eine externe Steuerung ist, weil die Sensoren zur Temperaturmessung dicht am Boden der Kabine installiert sind.
Eine externe Steuerung wird separat installiert, oft außen neben der Tür der Sauna. Sie arbeitet mit Sensoren, die in der Sauna angebracht sind. Temperaturfühler schalten den Saunaofen ein und aus oder starten bei hoher Luftfeuchtigkeit automatisch das Belüftungssystem. Die externe Steuerung lässt sich auch mit Zubehör wie Lautsprechern und LED Leuchten verbinden, um besondere Effekte zu erzielen.
Die Sauna im Keller – eine gute Investition
Wenn Sie Ihren Keller bzw. einen Kellerraum dazu nutzen, um darin eine Heimsauna einzurichten, ist das eine gute Investition. Sie tun Gutes für Ihre Gesundheit und erhöhen gleichzeitig der Wert Ihrer Immobilie. Damit das Vorhaben erfolgreich wird, sollten Sie jedoch unbedingt Fachleute für die Wärmedämmung, Belüftung und die Elektroinstallation zu Rate ziehen. Wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie Ihre neue Heimsauna selbst einbauen oder einbauen lassen, holen Sie einfach bei uns fachkundige Beratung ein.
