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Sauna während der Schwangerschaft: Ist das gesund?

Saunieren

In den nordischen Ländern ist der tägliche Saunagang schon seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil der Alltagskultur. Saunieren ist gut für den Körper, weil es den Kreislauf anregt. Durch die Hitze schwitzt der Körper. Dadurch werden verstopfte Poren befreit und Giftstoffe ausgeschwemmt. Das trägt zur Stärkung des Immunsystems bei. Zusätzlich wird in der Sauna Stress abgebaut. Wer einmal mit saunieren angefangen hat, möchte den Saunagang schon bald nicht mehr missen. Laut Angaben des Deutschen Saunabunds e. V. besuchen ca. 30 Millionen Deutsche regelmäßig die Sauna. Regelmäßige Saunagänge fördern das Wohlbefinden und erhöhen nachweislich die Lebenserwartung.

Wie aber vertragen sich Saunabesuch und Schwangerschaft? Können Schwangere überhaupt saunieren? Ist die Hitze für die Schwangere gefährlich oder machen ihr die hohen Temperaturen nichts aus? Darüber bestehen bei vielen Menschen noch Unklarheiten. Dieser Ratgeber soll Ihnen nützliche Infos zum Thema Schwangerschaft und Sauna liefern.

Wie empfehlenswert ist das Saunieren während der Schwangerschaft?

Darüber, ob Schwangere überhaupt eine Sauna aufsuchen sollten oder nicht, herrschen in unterschiedlichen Ländern unterschiedliche Auffassungen. In den USA sind beispielsweise viele Menschen der Auffassung, dass Schwangere einen Saunabesuch nach Möglichkeit vermeiden sollten, weil die hohen Temperaturen schädlich für den Körper der Frau und das ungeborene Kind sein könnten.
In Skandinavien steht man dem Thema Sauna und Schwangerschaft dagegen weitestgehend positiv gegenüber. Dort sind die gesundheitlichen Vorteile der Sauna gut bekannt. In früheren Zeiten wurde die Sauna sogar als Geburtsraum benutzt. Das lag daran, dass die Umgebung durch die Hitze weitgehend steril gemacht wird.
In Deutschland vertritt der Deutsche Saunabund e.V. die Auffassung, dass Saunieren grundsätzlich auch für Schwangere geeignet ist. Schließlich ist die Schwangerschaft keine Krankheit.

Unter Beachtung bestimmter Regeln können auch Schwangere regelmäßig einen Saunabesuch machen, solange sie es nicht übertreiben.

Ärzte sind da nicht so eindeutig. Sie sagen, dass während der Schwangerschaft der Kreislauf der Schwangeren massiv belastet wird, weil sich der Stoffwechsel und der Hormonhaushalt umstellen. Wenn jedoch die Schwangere bereits an das Saunieren gewöhnt ist, kann sie es ruhig bis kurz vor der Geburt fortsetzen. Wer jedoch noch niemals zuvor in die Sauna gegangen ist, sollte nicht ausgerechnet während der Schwangerschaft anfangen. Durch die Hitze und das Schwitzen werden Körper und Kreislauf stärker belastet als bei normalen Temperaturen.

Wenn Schwangere einen Saunabesuch planen, sollten sie am besten vorher einen Arzt oder eine Hebamme fragen.

Welchen Nutzen bringt der Saunagang während der Schwangerschaft?

Die allgemeinen Vorteile der Sauna

Das regelmäßiges Saunieren gut für den Körper ist und die allgemeine Gesundheit fördert, ist inzwischen bei den meisten bekannt. Die hohen Temperaturen in der Sauna bewirken eine Erhöhung der Körpertemperatur. Dadurch wird ein Zustand ausgelöst, der einem Fieber ähnelt. Das führt dazu, dass der Körper seine Abwehrkräfte stärkt und das Immunsystem auf Erkrankungen besser vorbereitet wird. Die hohen Temperaturen bewirken zudem eine Erweiterung der Blutgefäße. Kreislauf und Stoffwechsel werden angeregt. Wenn der Saunagang regelmäßig wiederholt wird, entwickelt der Körper weniger Herz- Kreislaufprobleme und auch die Zahl der Gelenkbeschwerden geht zurück. Von diesen positiven Auswirkungen der Sauna auf den Körper profitieren natürlich auch Schwangere.

Saunieren und seine positiven Effekte während der Schwangerschaft

Neben den allgemeinen positiven Effekten der Sauna bei allen Besuchern wirkt sich der Saunabesuch auf Schwangere besonders günstig aus. Durch die hohen Temperaturen in der Sauna gerät man bekanntlich ins Schwitzen. Dadurch wird dem Körper Wasser entzogen. Das ist gut für Schwangere, weil es der Entstehung von Ödemen (Wassereinlagerungen im Körper) vorbeugt. Schwangere leiden häufig unter Ödemen. Bereits bestehende Wassereinlagerungen werden verringert oder sogar ganz abgebaut.

In der Sauna lockern sich zudem die Muskeln und entspannen sich. Das erleichtert die Geburt. Inbesondere die Beckenbodenmuskulatur entspannt sich durch regelmäßiges Saunieren. Umfragen haben ergeben, dass Schwangere, die öfter in die Sauna gehen, im Durchschnitt eine kürze und leichtere Geburt haben als Frauen, die während ihrer Schwangerschaft auf einen Saunabesuch verzichten.

Der beim Saunagang übliche Wechsel zwischen Hitze und Abkühlung trainiert den Kreislauf. Das ist eine gute Vorbereitung auf die Geburt.

Beim Thema Schwangerschaft und Saunagang muss auch berücksichtigt werden, dass man sich beim Saunagang entspannt und wohlfühlt. Der Körper verstärkt die Ausschüttung von Endorphinen (Glückshormonen), die wichtig für das allgemeine Wohlbefinden sind.

Tipp:
Ein gelegentlicher Saunagang hat nur wenig positive Auswirkungen auf Ihre Gesundheit und das Wohlbefinden. Positive Effekte zeigen sich erst, wenn Sie regelmäßig saunieren.

Welche Risiken birgt der Saunagang in der Schwangerschaft?

Obwohl ein Saunagang während der Schwangerschaft in der Regel unbedenklich ist, sollten Schwangere sich bewusst sein, dass bestimmte Risiken bestehen. Wenn die folgenden Konditionen bestehen, sollten Sie auf einen Saunabesuch verzichten:

  • Risikoschwangerschaft
  • stark ausgeprägte Krampfadern
  • Gestose
  • hoher Blutdruck
  • Nierenerkrankungen

Generell raten Ärzte und Hebammen, dass Schwangere während des ersten Trimesters der Schwangerschaft auf einen Saunabesuch besser ganz verzichten sollten.

Warum sollten Schwangere im ersten Trimester eine Pause machen?

Eine Hebamme begründete diese Ansicht damit, dass in der Sauna die Kerntemperatur im Körper ansteigen würde. Zwar würde die Temperatur nicht über +40 Grad Celsius steigen und somit dem Fötus nicht gefährlich werden, allerdings steige mit erhöhten Temperaturen auch die Wahrscheinlichkeit von Schädigungen des Fötus, wenn auch geringfügig. Der Hauptgrund, warum ein Saunabesuch in den ersten Wochen der Schwangerschaft keine gute Idee darstellt, ist aber ein anderer. Der Körper der Schwangeren benötigt Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. In den ersten Wochen ist darum der Kreislauf noch wenig stabil. Schwangere neigen zu Schwindelanfällen. Da der Kreislauf durch die Hitze in der Sauna noch stärker als sonst belastet wird, könnte es zu Stürzen oder gar Ohnmachtsanfällen kommen. Ab der 12. Woche der Schwangerschaft bestehen bei einem normalen Verlauf der Schwangerschaft keine Bedenken gegen einen Saunagang mehr.

Tipps für den Saunagang

Schwangere können bis kurz vor der Entbindung saunieren. Damit der Saunabesuch ein entspannendes Erlebnis wird, sollten Sie einige Ratschläge beherzigen:

  • Fragen Sie vor dem Saunagang erst den Arzt oder die Hebamme, ob gesundheitliche Bedenken bestehen.
  • Der Saunagang sollte maximal 10 - 12 Minuten betragen.
  • In der Sauna die unteren Bänke aufsuchen. Dort ist die Hitze nicht so stark.
  • Niemals allein in die Sauna gehen.
  • Halten Sie sich stets in der Nähe der Tür auf, damit Sie nötigenfalls die Sauna schnell verlassen können.
  • Setzen Sie sich nach dem Hinlegen langsam auf. Der Kreislauf braucht Zeit, um sich zu stabilisieren.
  • Nach dem Saunagang sollten Sie sich nicht sofort abkühlen, sondern erst ein paar Minuten warten, um den Kreislauf zu stabilisieren.
  • Um den Kreislauf zu schonen, auf Tauchbäder verzichten und lieber kalt duschen.
  • Zwischen jedem Saunagang sollte ein Intervall von mindestens 20 Minuten liegen.

Tipp:
Achten Sie beim Saunabesuch auf die Signale Ihres Körpers. Wenn Sie sich unwohl fühlen, sollten Sie das Saunieren sofort abbrechen.

Entspannung in der eigenen Sauna

Häufige Fragen zum Saunabesuch während der Schwangerschaft

Wie lange in der Schwangerschaft ist ein Saunabesuch möglich?

Im Prinzip ist das Saunieren bis kurz vor dem errechneten Geburtstermin möglich. Zur Klärung dieser Frage sollten Sie sich jedoch am besten mit Ihrem Arzt in Verbindung setzen, da jede Schwangere anders reagiert. Sie sollten sich nicht auf allgemeine Ratschläge verlassen und im Zweifelsfall lieber auf den Saunabesuch verzichten. Kurz vor dem Geburtstermin ist ein Saunabesuch allerdings nicht mehr zu empfehlen. Die hohen Temperaturen und sogar bestimmte Aufgüsse könnten zum vorzeitigen Auslösen von Wehen führen.

Wie lange sollte ein Saunagang dauern?

Wie lange das Saunieren gesund ist, hängt von den Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit ab. Laut Aussagen der "Amerikanischen Gesellschaft für Geburtshilfe" sollte der Saunabesuch bei Temperaturen bis +70 °C und einer Luftfeuchtigkeit von 15 Prozent maximal 20 Minuten dauern. Bei höheren Temperaturen entsprechend kürzer.

Welche Sicherheitsbestimmungen sollten Sie einhalten?

Gehen Sie niemals allein die Sauna. Das trifft insbesondere dann zu, wenn Sie daheim Ihre eigene Sauna benutzen. Wenn Sie allein daheim sind, ist niemand in der Nähe, der in einem Notfall rasch zur Stelle ist und Ihnen zu Hilfe kommen kann.
Trinken Sie vor und nach dem Saunagang ausreichend. Dadurch können Sie gut schwitzen. Schweiß kühlt den Körper. Wenn Sie nicht genügend trinken, erweitern sich die Blutgefäße durch die starke Hitze. Die Haut wird rot, weil sie besser durchblutet wird. Das bedeutet, dem Gehirn und den inneren Organen steht weniger Blut zur Verfügung. Das kann Schwindelanfälle auslösen und belastet den Kreislauf.

Welche Alternativen zur Sauna gibt es?

Für Schwangere kommen zwei Alternativen zur Sauna in Betracht: Dampfbad oder Infrarotkabine. Beide haben ihre Vor- und Nachteile.

Das Dampfbad während der Schwangerschaft

Das Dampfbad unterscheidet sich in 2 Punkten wesentlich von einer Sauna. Im Dampfbad sind die Temperaturen wesentlich niedriger als in der Sauna. Während sie dort bis auf 100 Grad Celsius steigen können, liegen sie im Dampfbad bei maximal +60 Grad Celsius. Viele Schwangere vertragen die niedrigeren Temperaturen im Dampfbad besser. Deswegen können Sie sich auch in einem Dampfbad länger aufhalten als in einer Sauna. Allerdings kommt hier der zweite Faktor ins Spiel: die Luftfeuchtigkeit. Sie ist im Dampfbad wesentlich höher als in der Sauna. Dort beträgt sie maximal 10 - 15 Prozent und steigt nur kurzfristig bei einem Aufguss an. Im Dampfbad beträgt sie dagegen 70 - 80 Prozent. Oft ist die Luft sogar mit Wasserdampf gesättigt.

Tipp:
Probieren Sie beides aus, Dampfbad und Sauna und entscheiden selbst, was Ihr Körper besser verträgt.

Die Infrarotkabine während der Schwangerschaft

Da Infrarotkabinen noch nicht so lange auf dem Markt sind, gibt es noch keine Langzeitstudien zum Thema Infrarotsauna und Schwangerschaft. Da jedoch die Belastungen für Kreislauf und Körper in der Infrarotkabine nicht so extrem sind wie in Sauna oder Dampfbad, gehen Experten davon aus, dass sie besser vertragen wird.
Wenn Sie eine Infrarotkabine während Ihrer Schwangerschaft aufsuchen wollen, sollten Sie 2 einfache Ratschläge beherzigen:

Dehnen Sie den Saunabesuch nicht zu lange aus und vermeiden Sie zu hohe Temperaturen. Wenn Sie sich unwohl fühlen, brechen Sie den Saunagang sofort ab.

Fazit

Ein regelmäßiger Saunabesuch ist gut für Körper und Kreislauf. Er stärkt das Immunsystem, regt den Stoffwechsel an und baut Stress ab. Aus diesem Grund ist Saunieren in der Regel auch für Schwangere empfehlenswert. Hebammen sagen sogar, dass regelmäßige Saunabesuche dazu beiträgen, dass die Geburt leichter und schneller verlaufen würde. Trotzdem sollten Sie vor dem Saunagang unbedingt Ihren Arzt konsultieren und seine Meinung einholen. Es gibt Umstände, in denen es besser ist, auf die Sauna zu verzichten. Das trifft beispielsweise auf die ersten 11 Wochen der Schwangerschaft zu. Sie können die Sauna im Prinzip bis kurz vor dem Geburtstermin besuchen, sollten sich allerdings auch in diesem Punkt mit dem Arzt oder der Hebamme absprechen. Alternativen zur Sauna sind das Dampfbad oder die Infrarotkabine.

Saunieren ist gesund und entspannend. Mit etwas Umsicht können Sie es auch während der Schwangerschaft genießen. Sicherheitshalber sollten Sie aber nie allein in die Sauna gehen.

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