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Kann man Brunnenwasser im Pool verwenden?

Wasser aus dem Brunnen.

Viele Menschen, die sich endlich Ihren lang gehegten Wunsch erfüllen und sich im Garten einen Swimmingpool anlegen, sind mit den Fragen der Konstruktion, der Auswahl der richtigen Pooltechnik, beispielsweise der optimalen Sandfilteranlage beschäftigt. Wie sie den Pool mit Wasser befüllen, ob sie dafür Leitungswasser nehmen oder eventuell auf Brunnenwasser zurückgreifen, spielt zunächst keine Rolle. Es lohnt sich jedoch, wenn Sie sich zu diesem Thema Gedanken machen. Das Befüllen mit Leitungswasser ist nicht gerade günstig. Zudem dauert es lange. Ein Standard-Swimmingpool mit den Abmessungen 8 x 4 x 1,5 m fasst ungefähr 48 Kubikmeter Wasser. Aus einem durchschnittlichen Wasserhahn fließen pro Minute etwa 15 Liter Leitungswasser. Wenn Sie Ihr Poolwasser aus der Leitung entnehmen, dauert es mehr als 2 Tage, bis der Pool voll ist. Da kann Brunnenwasser eine verlockende Alternative sein, weil damit das Auffüllen von Poolwasser erheblich schneller geht (abhängig von der Leistungsfähigkeit der Pumpe). Schließlich gibt es doch die Sandfilteranlage, die das Wasser reinigt, oder nicht?

Was sind die Unterschiede zwischen Leitungswasser und Brunnenwasser?

Wer sich noch nie mit der Frage beschäftigt hat, kommt schnell in Versuchung zu denken, es gäbe keinen Unterschied. Ob Leitungswasser oder Brunnenwasser, beides ist Wasser. Die Aussage ist zwar nicht falsch, zwischen den beiden Arten von Wasser gibt es aber große Unterschiede.

Leitungswasser

Es wird Sie überraschen zu hören, dass Leitungswasser im Grunde genommen gar kein Wasser, sondern ein Lebensmittel ist. Der Fachmann nennt es Trinkwasser. Es darf keine Verfärbung enthalten und der Gehalt an Mineralstoffen sowie Metall (darunter Eisen) muss sich innerhalb genau festgelegter Grenzwerte bewegen. Leitungswasser wird vom regionalen Wasserversorger bereitgestellt. Es stammt in der Regel aus mehreren Quellen, meistens stellt es eine Mischung aus Oberflächen- und Grundwasser dar. Regional wird auch Quellwasser verwendet. Bevor das Leitungswasser aus dem Hahn fließen kann, wird es vom Wasserwerk intensiv aufgearbeitet. Damit es als Trinkwasser deklariert werden kann, muss es die folgenden Kriterien erfüllen:

  • frei von Krankheitserregern
  • nicht gesundheitsschädlich
  • farb- und geruchlos ohne Verfärbung
  • neutraler Geschmack
  • kühl
  • Grenzwerte für Inhaltsstoffe wie Metall und Eisen

Im Prozess der Verarbeitung wird Leitungswasser gereinigt. Es durchläuft eine Sandfilteranlage, einen Bio-Filter und wird belüftet. Oft wird dem Wasser Chlor oder Fluor zugesetzt.

Leitungswasser ist ein Industrieprodukt, kein natürlicher Rohstoff.

Brunnenwasser

Das sieht bei Brunnenwasser ganz anders aus. Bei Brunnenwasser handelt es sich um einen natürlichen Rohstoff, nämlich Grundwasser. Es wird in einem Brunnen gesammelt. Ob sich das Wasser aus dem Brunnen zur Verwendung als Poolwasser eignet, hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Dazu gehören unter anderem:

  • Wie ergiebig ist der Brunnen?
  • Wie hoch ist der Gehalt an Eisen und andere Metalle?
  • Weist das Wasser eine Verfärbung auf?
  • Wie hoch ist die Belastung mit Mikroorganismen?
  • Sind Schadstoffe enthalten?

Brunnenwasser kann sehr unterschiedliche Qualität aufweisen. Selbst 2 Brunnen, die nur eine kurze Distanz voneinander entfernt liegen, können sehr unterschiedliche Wasserqualitäten haben. Eine rötlich-braune Verfärbung deutet zum Beispiel auf eine Belastung durch Eisen hin. In Gebieten mit intensiver Landwirtschaft kann das Wasser im Brunnen durch Nitrate und Rückständen von Pestiziden belastet sein. Häufig ist Brunnenwasser sehr hart. Es enthält Metall wie zum Beispiel Kalzium und Natriumchlorid. Die Sandfilteranlage kann zwar feste Verunreinigungen aus dem Brunnenwasser filtern und eventuell auch eine Verfärbung beseitigen, aber keine Stoffe wie Eisen oder anderes im Wasser gelöstes Metall. Wie gut oder schlecht das Wasser aus einem Brunnen ist, wissen Sie erst, wenn Sie es analysieren lassen.

Schwimmreifen schwimmt im Pool, welcher mit Brunnenwasser gefüllt ist.

Was eignet sich besser, um den Pool zu befüllen: Leitungswasser oder Brunnenwasser?

In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle dürfte wahrscheinlich Leitungswasser die bessere Wahl sein, um Ihren Pool zu befüllen. Der Grund dafür ist einfach: Es handelt sich um ein Industrieprodukt, das strenge Qualitätsanforderungen erfüllen muss. Verwenden Sie Leitungswasser, um den Pool zu befüllen, müssen Sie sich keine Sorgen wegen einer Verfärbung oder zu viel Metall bzw. Eisen im Wasser machen. Auch wenn das Wasserwerk eventuell Chlor zusetzen sollte, spielt das keine Rolle. Chlor wird sowieso zusätzlich zur Sandfilteranlage in das Poolwasser gegeben, um es zu reinigen. Wenn Sie wissen möchten, welche Qualität das örtliche Leitungswasser und somit Ihr Poolwasser hat, gibt Ihnen das Wasserwerk gern Auskunft.

Gegen die Verwendung von Leitungswasser als Poolwasser spricht sein Preis. Im Schnitt kostet ein Kubikmeter Wasser aus der Leitung ungefähr 1,69 €. Einen Pool von 48 Kubikmeter Inhalt mit Poolwasser zu befüllen, würde etwas mehr als 80 € kosten. Dazu kommen dann aber noch die Gebühren für das Abwasser. Ein weiterer Nachteil ist die geringe Ergiebigkeit der Trinkwasserleitungen. Es dauert sehr lange, um den Pool aus dem Wasserhahn zu befüllen.

Brunnenwasser kann unter bestimmten Umständen eine Alternative zu Leitungswasser sein. Das trifft zum Beispiel dann zu, wenn Sie bereits einen Brunnen auf Ihrem Grundstück haben. Sein Wasser darf allerdings keine Verfärbung aufweisen und muss den hygienischen und gesundheitlichen Anforderungen entsprechen. Es darf nicht zu viel Metall, beispielsweise Eisen, enthalten. Eventuell ist es erforderlich, Chlor zuzusetzen um Mikroorganismen, die Krankheiten verbreiten können, abzutöten. Verunreinigtes Brunnenwasser kann durch die Sandfilteranlage nicht gereinigt werden. Sie kann nur Feststoffe herausfiltern.
Für die Verwendung von Brunnenwasser als Poolwasser spricht, dass es nichts kostet und zumindest theoretisch in unbegrenzter Menge zur Verfügung steht (vorausgesetzt, der Brunnen ist ergiebig genug).

Ist es Pflicht, das eigene Brunnenwasser zu testen?

Die Antwort auf diese Frage ist ein eindeutiges Ja. Wenn ein Brunnen zum Befüllen des Pools benutzt wird, bedeutet es, das Brunnenwasser wird als Trinkwasser verwendet. Somit unterliegt es der Trinkwasserverordnung. Allerdings sind Brunnenbesitzer nicht verpflichtet, das Brunnenwasser selbst zu testen. Das ist vielmehr Aufgabe des zuständigen Gesundheitsamts. Die Behörde ist für die Überwachung sämtlicher Trinkwasseranlagen in ihrem Verantwortungsbereich zuständig. Als Brunnenbesitzer haben Sie folgende Pflichten:

  • Das Gesundheitsamt muss jederzeit Zugang haben, um das Brunnenwasser zu testen.
  • Sie müssen das Gesundheitsamt regelmäßig über den Zustand des Brunnens informieren.
  • Wenn Sie einen neuen Brunnen bauen, müssen Sie das Gesundheitsamt darüber informieren.

Folgende Tests müssen durchgeführt werden:

  • Analyse des Brunnenwassers auf mikrobiologische Belastung: einmal pro Jahr
  • Untersuchung auf chemische und physikalische Aspekte (Gehalt an Metall und Schadstoffen, Verfärbung): einmal jährlich, spätestens alle 3 Jahre.

Bei der Erstuntersuchung wird das Brunnenwasser besonders umfangreich getestet. Wenn wiederholte Test über 4 Jahre eine konstant gute Qualität für das Brunnenwasser bestätigen, kann das Gesundheitsamt die Abstände zwischen den Analysen verlängern.

Dürfen Sie das Brunnenwasser selbst testen?

Das Gesundheitsamt ermuntert Brunnenbesitzer sogar, das Wasser selbst testen zu lassen. Auf diese Art können auffällige Veränderungen, wie zum Beispiel eine Verfärbung, schneller erkannt und Maßnahmen zu ihrer Beseitigung eingeleitet werden. Das Gesundheitsamt empfiehlt, das Gelände rund um den Brunnen besonders nach Starkregen oder nach der Schneeschmelze zu begehen und auf auffällige Veränderungen, beispielsweise Verfärbung des Wassers, zu achten.

Achtung!
Wenn Sie Brunnenwasser zum Befüllen des Pools verwenden möchten, muss der Brunnen gewisse Anforderungen erfüllen. Er darf nur aus korrosionsbeständigen Material gebaut werden. Dazu zählen Natursteine, verzinktes Stahlblech oder Edelstahl. Eisen und Holz sind verboten.

Eine Ausnahme von diesen Bestimmungen ist nur zulässig, wenn das Brunnenwasser nicht als Trinkwasser, unter anderem auch um den Pool zu befüllen, genutzt wird.

Wie erkennen Sie schlechtes Brunnenwasser?

Einige Eigenschaften, die auf schlechtes Brunnenwasser hindeuten, können Sie bereits mit dem bloßen Auge erkennen. Eine Verfärbung oder Trübung ist beispielsweise ein Hinweis, dass irgendetwas mit dem Wasser nicht stimmt. Verdächtig ist auch ein unangenehmer Geruch. Er kann darauf hindeuten, dass viel Eisen im Wasser enthalten ist. Das ist problematisch, weil Eisen das Wachstum von Mikroorganismen fördert.

Achtung
Die wichtigsten Verunreinigungen wie Mikroorganismen, Schwermetalle oder Nitrat lassen sich mit bloßem Auge nicht feststellen. Sie können nur mit einer professionellen Wasseranalyse festgestellt werden.

Wie kann Brunnenwasser aufbereitet bzw. verbessert werden?

Dazu wurden verschiedene Verfahren entwickelt. Je nach der Art der Verunreinigung kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz:

  • Nitrat: wird durch Ionenaustauscher entfernt
  • Säure: ein zu hoher pH-Wert wird durch Zugabe von Chemikalien mit Kalzium oder Natrium entfernt
  • Eisen und Mangan: werden durch Belüftung und anschließenden Durchlauf durch eine Sandfilteranlage entfernt
  • Entkeimung: Mikroorganismen können durch Zugabe von Chlor abgetötet werden
  • Schwermetalle und Pestizide oder Herbizide: Filtern mit Aktivkohle

Wie Sie sehen können, ist die Technik zur Aufbereitung von Brunnenwasser als Poolwasser ziemlich kompliziert. Der Aufwand lohnt sich nur, wenn Ihr Grundstück nicht an das öffentliche Netz zur Trinkwasserversorgung angeschlossen ist. Zu diesem Zweck dienen sogenannte Hauswasserwerke.

Worauf müssen Sie achten, wenn Sie Ihren Pool befüllen oder entleeren?

In der Regel stammt das Poolwasser, das zum Befüllen verwendet wird, aus dem Trinkwassernetz. Um den Pool zu befüllen, dürfen Sie Wasser nur aus einem Anschluss entnehmen, der mit einem Wasserzähler verbunden ist. Entnehmen Sie Leitungswasser für den Pool aus einer Zapfstelle, die nicht an den Wasserzähler angeschlossen ist, stellt das Diebstahl von Wasser dar!

Eingelassenes, gefliestes Schwimmbecken, gefüllt mit Brunnenwasser.

Nicht, nur wenn Sie den Pool befüllen, auch beim Entleeren müssen Sie Vorschriften einhalten. Sie dürfen das Wasser nicht im Garten zum Gießen benutzen. Poolwasser wurde durch Zusätze wie Chlor im erheblichen Maß verändert. Beim Versickern könnte das Poolwasser das Grundwasser negativ beeinflussen. Daher wird es als Abwasser eingestuft. Das Poolwasser muss in die Misch- oder Schmutzwasserkanalisation geleitet werden.

Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen können als Gewässerverunreinigung angesehen und mit hohen Geldstrafen geahndet werden!

Können Sie den Pool auch mit anderen Möglichkeiten befüllen?

Nicht wenige Gartenbesitzer haben ein Dilemma. Sie haben zwar einen schönen Pool, aber im Garten gibt es weder einen Wasseranschluss noch einen Brunnen. Manchmal dauert auch das Befüllen mit Leitungswasser zu lange. Folgende Möglichkeiten stehen Ihnen zur Verfügung, um Ihren Pool zu befüllen:

Standrohr

Sie können sich bei Ihrem Wasserversorger ein Standrohr ausleihen. Das ist ein Rohr, das an die Wasserleitung auf der Straße angeschlossen wird. Das ist möglich, wenn sich ein Unterflurhydrant in der Nähe des Grundstücks befindet. Zum Löschen von Bränden benutzt die Feuerwehr auch solche Standrohre. Allerdings ist das Standrohr vom Wasserwerk mit einem Wasserzähler ausgestattet. An das Standrohr schließen Sie Feuerwehrschläuche an, durch die Sie das Wasser in den Pool leiten. Das Befüllen per Standrohr hat mehrere Vorteile. Es geht wesentlich schneller als das Befüllen aus der Wasserleitung. Noch dazu ist es billiger, weil Sie keine Abwassergebühren bezahlen müssen. Es handelt sich um normales Leitungswasser ohne Verfärbung, das nur wenig Eisen enthält.

Tankwagen

Diese Option ist empfehlenswert, wenn Ihr Grundstück mit dem Pool nicht ans Trinkwassernetz angeschlossen ist. Im Internet finden Sie eine Reihe von Firmen, die so einen Service anbieten. Mitunter können Sie das Wasser per Tankwagen auch von Ihrem örtlichen Wasserwerk liefern lassen. Das Wasser ist zwar etwas teurer als Leitungswasser, dafür geht das Befüllen sehr schnell.

Freiwillige Feuerwehr

Diese Option eignet sich gut für kleinere Ortschaften. Fragen Sie einfach bei der Freiwilligen Feuerwehr an, ob sie bereit wären, ihren Tankwagen dazu zu benutzen, um Ihren Pool mit Wasser zu befüllen. Zum Dank könnten Sie eine Poolparty veranstalten.

Brunnenwasser zum Befüllen des Pools verwenden

Wenn das Schwimmbecken gebaut und die Sandfilteranlage installiert ist, muss der Pool nur noch befüllt werden. Manche Verbraucher würden dafür am liebsten Brunnenwasser verwenden, weil es weniger kostet als Leitungswasser. Das ist aber in den meisten Fällen nicht ratsam, weil Brunnenwasser häufig keine Trinkwasserqualität aufweist. Genau da liegt das Problem. Als Poolwasser darf nur Wasser verwendet werden, das Trinkwasserqualität besitzt. Zwar kann Brunnenwasser mit Poolchemie aufbereitet werden, das ist aber relativ aufwendig, teuer und lohnt sich nur, wenn Ihr Grundstück nicht an das öffentliche Trinkwassernetz angeschlossen ist. Wenn Sie einen Trinkwasserbrunnen besitzen, sind Sie verpflichtet, die Wasserqualität regelmäßig durch das Gesundheitsamt testen zu lassen. Als Alternative zu Leitungswasser oder Brunnenwasser können Sie Ihren Pool auch mit Wasser aus einem Standrohr oder mit der Hilfe eines Tankwagens befüllen. Das geht auf jeden Fall schneller als das Befüllen mit einem Gartenschlauch aus dem Wasserhahn. Mit etwas Glück kann Ihnen sogar die Freiwillige Feuerwehr helfen.

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