Der Saunaaufguss - ein fester Bestandteil der Saunakultur
Der Brauch, regelmäßig in die Sauna zu gehen, kommt ursprünglich aus Skandinavien und Russland. Dort erkannten die Menschen schon vor Jahrhunderten, dass ein regelmäßiger Saunagang nicht nur zur Entspannung und Förderung der Wellness dient, sondern auch die Gesundheit verbessert. Durch die hohe Temperatur schwitzt der Körper. Das wird durch die niedrige Luftfeuchtigkeit noch gefördert. Der Schweiß entfernt Giftstoffe aus dem Körper. Gleichzeitig wird der Kreislauf angeregt. Die schnelle Abkühlung nach dem Saunagang sorgt für Abhärtung. Zu den positiven Effekten des Saunierens gehört die Stärkung des Immunsystems. Menschen, die regelmäßig saunieren, werden nachweislich weniger oft krank. Ein Saunaaufguss verstärkt die positive Auswirkung auf die Gesundheit noch.
Was ist ein Saunaaufguss?
Bei einem Saunaaufguss wird kaltes oder heißes Wasser auf die Saunasteine geschüttet. Das Wasser enthält ätherische Öle und andere Inhaltsstoffe. Sie können als Essenz oder Konzentrat bestellt werden, die dem Wasser zugefügt werden. Im unserem Sortiment gibt es Aufgusskonzentrate für beinahe jeden Anspruch. Einige Verbraucher stellen sich ihre Aufgüsse auch selbst her. Zu den beliebtesten Sorten gehört der Saunaaufguss mit dem Duft Eukalyptus.
Was ist die Wirkung des Aufgusses auf den Körper?
In diesem Abschnitt geht es um die physikalische Wirkung, die der Aufguss auf den Körper hat. Die Wirkung der Inhaltsstoffe wie zum Beispiel ätherische Öle und andere Saunadüfte wird in einem der folgenden Abschnitte behandelt.
Das Herzstück der Sauna ist der Saunaofen. Er wird mit Saunasteinen befüllt. Durch die Heizelemente erreicht die Oberfläche der Steine Temperaturen bis zu mehreren Hundert Grad. Bei einem Saunaaufguss wird Wasser auf die Steine geschüttet. Geradezu explosionsartig bildet sich Wasserdampf. Da dieser heißer als die Luft der Umgebung ist, steigt er nach oben. Der Wasserdampf führt zu einer kurzfristigen Erhöhung der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit. Da heiße Luft nach oben steigt, kann die Temperatur auf den oberen Bänken auf mehr als +100°C ansteigen. Die erhöhte Temperatur und Luftfeuchtigkeit verstärken das Hitzeerlebnis. Der Körper kann nicht mehr so stark schwitzen. Infolgedessen beschleunigt sich der Blutkreislauf und der Puls steigt an. Nach einem Aufguss verlassen viele Saunagäste die Kabine, um sich draußen abzukühlen. Die rasche Abkühlung verstärkt das Gefühl der Wellness.
Achtung!
Wenn Sie Kreislaufprobleme haben, sollten Sie bei einem Saunaaufguss besser auf der unteren Bank sitzen. Dort sind die Temperaturen erträglicher.
Wie verläuft ein Saunaaufguss und was ist dabei zu beachten?
Für viele Besucher stellt ein Aufguss den Höhepunkt beim Saunagang dar. Das führte zur Entwicklung einer regelrechten Zeremonie. Allerdings ist die Aufgusszeremonie in jedem Land anders. In Deutschland hat sich die folgende Praxis eingebürgert:
Für den Saunaaufguss wird ein hölzerner Aufgusskübel benutzt, der ungefähr 5 Liter Wasser fasst. Darin werden wenige Tropfen Aufgusskonzentrate gegeben. Die Essenz bzw. das Konzentrat hat verschiedene Inhaltsstoffe, beispielsweise ätherische Öle. Beliebte Saunadüfte sind unter anderem:
- Eukalyptus
- Minze
- Menthol
- Fichte
- Latschenkiefer
- Duft von Zitrusfrüchten
Je nach Zusammensetzung und Inhaltsstoffe haben die Saunadüfte unterschiedliche Wirkung. Einige ätherische Öle wirken anregend, andere dagegen beruhigend. Allen gemeinsam ist, dass sie Wellness und Entspannung fördern.
Zu Beginn der Aufgusszeremonie wird die Sauna erst einmal kräftig aufgeheizt. In der trockenen, heißen Luft fängt der Körper an zu schwitzen. Mitunter werden den Saunagängern Eiswürfel oder kalte Scheiben von Zitrusfrüchten oder Gurken gegeben, um sich ein wenig Kühlung zu verschaffen. Direkt vor dem Aufguss wird die Tür der Sauna für kurze Zeit weit geöffnet. Dadurch wird überschüssiges Kohlendioxid und unangenehme Gerüche ins Freie geleitet. Während der Aufgusszeremonie bleibt die Tür jedoch geschlossen, weil sonst die positive Wirkung der Aufgüsse im wahrsten Sinne des Wortes verpuffen würde.
Der Saunaaufguss erfolgt portionsweise mit einem Saunalöffel aus Holz. Das Wasser wird auf die glühend heißen Steine gegossen. Die erste Portion verdampft so rasch, dass Temperatur und Luftfeuchtigkeit sprunghaft ansteigen. In den skandinavischen Ländern wird das "Gluthauch" genannt. Der Aufguss wird in aller Regel dreimal wiederholt.
Tipp: Legen Sie zwischen den Aufgüssen lange genug Pause ein, damit sich die Saunasteine wieder erhitzen können.
Erfolgen die Saunaaufgüsse zu schnell hintereinander, kann Wasser an die Heizelemente des Saunaofens gelangen und sie beschädigen.
Damit sich der Duft schneller in der Kabine verteilt, wird der Wasserdampf in der Kabine durch das Wedeln mit einem Handtuch gleichmäßig verteilt.
Wie viel Flüssigkeit für den Saunaaufguss verwendet werden, hängt von der Größe der Sauna ab. In einer kleinen privaten Kabine genügt oftmals schon eine einzige Kelle pro Durchgang. Sie können das Konzentrat direkt in die Kelle geben.
Die Essenz niemals direkt auf die Saunasteine spritzen. Es besteht Brandgefahr!
Insgesamt dauert die Aufgusszeremonie ungefähr 15 Minuten. Damit sie einen positiven Effekt auf den Organismus hat, müssen Sie sich danach unbedingt abkühlen. Laufen Sie ein bisschen an der frischen Luft herum und duschen Sie danach so kalt wie Sie es aushalten.
Welche Vorteile haben Saunaaufgüsse?
Die Sauna hat ganz allgemein eine beruhigende und entspannenden Effekt auf den Organismus. Saunaaufgüsse können diesen Effekt noch verstärken. Sie wirken entweder beruhigend oder anregend.
Beruhigende Aufgüsse
Dazu gehören zum Beispiel:
- Kräuter wie Kamille oder Lindenblüte
- Zedernholz
- Sandelholz
- Rosen
Belebende Aufgüsse
Wenn Sie ein wenig Aufmunterung benötigen, empfehlen sich diese Aufgüsse:
- Zitrone
- Melisse
- Kokosnuss
- grüner Apfel
Darüber hinaus gibt es noch unzählige andere Essenzen und Konzentrate, die je nach den Inhaltsstoffen erfrischen, entspannen, ausgleichen oder beruhigen. Je nach Anlass und Stimmung können Sie sich eine Sammlung Aufgusskonzentrate zulegen und sie wechselweise benutzen.
Haben Saunaaufgüsse auch Nachteile?
Ja, das ist durchaus möglich. Es kann zum Beispiel vorkommen, dass ein Saunagast allergisch gegen einen bestimmten Inhaltsstoff ist. Aufgüsse mit diesem Wirkstoff sollten dann tunlichst vermieden werden. Im Allgemeinen sind jedoch Aufgusskonzentrate, die aus natürlichen Produkten hergestellt werden, gut verträglich und stellen keine Probleme dar. Ganz anders sieht das aus, wenn Sie sich für billige Saunadüfte entscheiden. Diese Stoffe enthalten oft viele Chemikalien, darunter synthetische Düfte, Emulgatoren, Geruchsverstärker und Aromastoffe. Sie können der Haut schaden oder allergische Reaktionen auslösen.
Nehmen Sie ebenfalls Abstand zu Aufgüssen, die Alkohol enthalten. Durch das Verdampfen wird der Alkohol freigesetzt. Ein Bieraufguss kann Ihnen im wahrsten Sinne des Wortes zu Kopf steigen.
Welcher Saunaaufguss passt zu Ihnen?
In Onlineshops wie Wellness4me können Sie aus einem großen Sortiment an Aufgusskonzentrate wählen. Je nach dem Inhalt haben die Konzentrate einen unterschiedlichen Effekt. Die folgende Aufzählung stellt nur einen kurzen Überblick über populäre Düfte dar und ist keineswegs vollständig:
- Eukalyptus: aktivierend, anregend und kühlend
- Salbei: anregend
- Tanne: wohltuend und aufmunternd
- Alpenkräuter: beruhigend und entspannend
- Kamille: gut gegen Husten, krampflösend
- Minze: erfrischend und kühlend, hilfreich gegen Asthma
- Latschenkiefer: gegen Erkältungskrankheiten
- Fichte: stärkend und antidepressiv
- Mandelblüte: beruhigend und stimulierend
Lassen sich Aufgüsse auch selbst herstellen?
Das ist ohne große Mühe möglich. Unter den selbst hergestellten Aufgüssen sind der Birkenaufguss und der Eisaufguss besonders beliebt.
Birkenaufguss
Der Birkenaufguss kommt aus Russland, wo er eine lange Tradition hat. Seine Herstellung ist einfach. Sie nehmen den saftig grünen Zweig einer jungen Birke und legen ihn für 2 - 3 Tage in eine Wasserschüssel, um die Wirkstoffe zu extrahieren. Danach sollten Sie den Birkenaufguss sofort verbrauchen. Er wird in traditioneller Weise nicht mit der Saunakelle, sondern mit Birkenzweigen auf die Saunasteine gespritzt. Sie tauchen die Birkenzweige zuerst in die Flüssigkeit und spritzen den Sud dann auf die heißen Steine. Anschließend schlagen Sie sich gegenseitig die nassen Birkenzweige leicht auf den Rücken. Der Birkenaufguss wirkt schweißtreibend, pflegt die Haut und ist gut für die Wundheilung.
Eisaufguss
Beim Eisaufguss geben Sie dem Aufgusswasser kleingehacktes Eis zu. Im Winter können Sie auch sauberen Schnee benutzen. Durch den großen Temperaturunterschied zwischen dem Eisaufguss und den heißen Saunasteinen entsteht beim Eisaufguss besonders viel Dampf und die Temperatur steigt rasch an. Dadurch wird das Schwitzen angeregt und die Durchblutung verbessert. Der Eisaufguss kann auch mit Kräutern und anderen Wirkstoffen kombiniert werden.
Wie können Sie die Wirkung des Aufgusses verbessern?
Dafür haben sich 2 Naturprodukte besonders gut bewährt: Honig und Salz.
Behandlung mit Honig
Nehmen Sie ein Glas Honig mit in die Sauna, damit er in der Wärme flüssig wird. Nach der zweiten Aufgussrunde reiben Sie sich dünn mit Honig ein. Er wirkt reinigend, desinfizierend und pflegt die Haut. Bei schuppiger, rauer Haut und bestimmten Hautkrankheiten hat sich Honig bewährt.
Behandlung mit Salz
Bei dieser Behandlung reiben Sie sich nach der zweiten Aufgussrunde mit Salz ein. Es wirkt ebenso wie ein Peeling. Zusätzlich reinigt das Salz die Haut und beruhigt.
Der Saunaaufguss - Höhepunkt des Saunagangs
Ein richtiger Saunaaufguss gehört zum Saunagang dazu. Er unterstützt die positive Wirkung des Saunierens und wirkt je nach den Inhaltsstoffen erfrischend und belebend, beruhigend, entspannend oder aufmunternd. Für jede Stimmung gibt es den passenden Duft. Einige Aufgüsse können Sie auch selbst herstellen. Probieren Sie einfach aus, was Ihnen am besten gefällt!
